Die Göttin Gefjon
Wissenswertes über Gefjon
Die gebende & schenkende Göttin: 'Göttin des Pflugs & des Landes, Göttin der jungen, schüchternen Frauen, Schutzgöttin Seelands, Urmutter Dänemarks, Göttin des Ackerbaus, Göttin der Feldarbeit, Schutzgöttin der Bauern, Göttin der Familien, Beschützerin der Jungfrauen & unverheirateten Frauen, Göttin der Fruchtbarkeit & des Wohlstands, Glück- und Segenbringerin, Göttin des Todes, Seherin, Verkörperung der fraulichen Macht'
Die Göttin Gefjon lebt, wie viele andere Göttinnen, im Saal Fensalir in Asgard bei der Göttin Frigga und gehört somit dem Göttergeschlecht der Asen an. Sie ist sehr weise und hat hellseherische Fähigkeiten, wie Odin sagt, kennt sie wohl ebenfalls alle Schicksale der Welt und ist wohl im regen Austausch mit den Nornen selbst, was sie zu einer Seherin macht. In der Funktion als Schutzgöttin und Beschützerin der Jungfrauen und unverheirateten Frauen, ist sie gleichzeitig auch eine Göttin des Todes, da all jene, wenn sie sterben, in die Halle von Gefjon kommen.
Als Göttin des Pflugs und des Landes bekam sie eines Tages von Odin die Aufgabe, nach Midgard zu reisen und für die Menschen neues Land zu entdecken. Auf ihrer Wanderschaft durch die Welt, kam sie bald zu einen sehr prächtigen Hof, an den der Dänenkönig Gylfi herrschte. Sie bat ihn, ein paar Tage bleiben zu dürfen, der König gewährte ihr Obdach, allerdings nur, wenn sie ihm und seiner Feier-Gesellschaft gute Unterhaltung bot. Wie es sich herausstellte, war Gefjon musikalisch sehr begabt und sang für sie ein asisches Bauernlied. Die ganze Gesellschaft war begeistert von den Talent der schönen Gefjon und sie durfte bleiben. Sie erzählte Gylfi in geselliger Runde, bei Speis und Trank, dass sie auf der Suche nach Land war. Da Gylfi schnell Gefallen an der schönen Frau fand, konnte er ihren Wunsch nach Land nicht ignorieren. Er wäre bereit, ihr ein Stück Land zu schenken, so viel, wie sie an einem Tag mit vier Ochsen pflügen könnte, ganz nach alten Brauch. Zufrieden ging Gefjon auf den Vorschlag ein. Am nächsten Tag machte sie sich erneut auf Wanderschaft, versprach dem König aber wiederzukehren, um sein Versprechen einzulösen.
So zog Gefjon weiter und kam nach Jötunheim. Dort verführte die schöne Göttin einen Riesen, der ihr Nachkommen bescheren sollte. Sie blieb für eine Nacht und zog erneut weiter, bis sie einige Monate später vier Kinder gebar, in der Gestalt von vier wilden, riesigen Ochsen. Gefjon kümmerte sich gut um ihre Kinder, so dass sie sehr schnell zu noch größeren Tieren heranwuchsen. Sie lehrte ihnen den Umgang mit den Pflug und wie man gute Feldarbeit verrichtet. Nach einigen Jahren machte sie sich auf den Weg, gemeinsam mit ihren vier Söhnen, zurück zu König Gylfi, um sein Versprechen von damals einzufordern. Der dänische König war ehrenhaft und hielt sein Versprechen, auch wenn er wusste, dass er sehr viel Land verlieren würde. So pflogen ihre vier Söhne innerhalb eines Tages, in der Gestalt riesiger Ochsen, Unmengen an Land und Geröll ins Meer. Sie gruben ein so großes Loch, dass sich das Wasser sammelte und daraus fast ein ganzes Meer entstand. Aus der gepflogenen Landmasse wurde schließlich die dänische Insel Seeland. Glücklich und zufrieden bedankte sich Gefjon bei Gylfi, sie verabschiedete sich und fuhr mit einem Schiff auf die neue Insel hinaus. Dort angekommen, begann sie Bäume zu pflanzen und Getreide zu säen. Schon nach wenigen Jahren stand die Insel in voller Blüte und wurde zu einem fruchtbaren und grünen Land.
Gefjon versammelte nun Odin und die Asen und zeigte stolz ihre Insel. Doch selbst Odin wusste nicht so recht, welchen Menschen man diese prächtige Insel nun anvertrauen könnte. So gab er auch diese Aufgabe in die Hände der weisen Gefjon. Sie heiratete schließlich einen der Söhne Odins, Skjöld. Mit ihm zusammen errichtete sie einen Hof auf ihrer Insel und gebar ihren gemeinsamen Sohn Bjarn. Es entstand ein neuer Stamm von Dänen, der ganz Seeland und die umliegenden Länder besiedelte und ruhmreich hervorging.
'Heute wird sie manchmal als Verkörperung der fraulichen Macht als erster Quelle von Nahrung und Leben empfunden.' - Zitat aus 'Ásatrú - Die
Rückkehr der Götter' von Kveldúlf Hagan Gundarsson & Kurt Oertel, Seite 299 - Gefjon
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Göttereigenschaften: Weitsicht, Wohlstand, Fruchtbarkeit, Jugend, Glück, Weisheit, Willenskraft, Fleiß
Geschichte: Das Meer oder der große See, der beim Pflügen des Landes entstanden ist, könnte der See Mälären oder Vänern in Schweden sein. In Kopenhagen steht der sogenannte Gefion-Brunnen, der die Göttin mit ihren vier Ochsen zeigt.
Zugeordnete Runen: Berkana (Verkörperung der fraulichen Kraft), Jera (Göttin des Landes), Gebo (Schenkerin), Perthro (hellseherische Fähigkeiten), Ingwaz (Schöpfungskraft, Wachstum, Wohlstand)
Pflanzen: Getreide, Beifuß, Hagebutte, Rosmarin, Schafgarbe, Ringelblume
Baum: Buche
Tiere: Ochsen
Edelsteine, Mineralien oder fossile Steine: mir bisher nichts bekannt
Metall: mir nichts bekannt
Symbol: als Farbe ein Goldton eines reifen Getreidefeldes, Kessel & Füllhorn
Opfergaben: Met, selbstgebackenes Brot, Hagebuttentee
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Weitere Quellen waren 'Runen für Einsteiger' von Guy Ogilvy und 'Nordische
Götter' von Johan Egerkrans.